Monopol für Alle

Arbeiten und Leben am Hamburger Stadteingang


Konzept für eine kooperative und gemeinwohlorientierte Umnutzung der ehemaligen Bundesmonopolverwaltung

für Branntwein in Hamburg Rothenburgsort

Die Stadt muss zur Dichtung werden damit sie gedacht werden kann.


Beteiligungsprozess

Das Gelände der ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Branntwein regt seit Jahren die Phantasie aller an, die sich in und für Rothenburgsort engagieren, dort leben und/oder arbeiten. Damit das Monopol für alle zu einem wirklichen Ort der Nachbarschaft wird, ist es notwendig, auch den Planungsprozess zu öffnen und allen Nachbar*innen und potentiellen Nutzer*innen die Möglichkeit der Mitgestaltung und Mitentscheidung zu geben. Die bewusst offen gelassenen Flächen werden aus diesem Grund in einem breit angelegten Beteiligungsprozess mit und in der Nachbarschaft erarbeitet, auch, um Projektpartner*innen für die offenen Flächen zu finden. Mit dem am Billhorner Mühlenweg und damit vis-à-vis zum Monopol für alle gelegenen Mikropol ist bereits ein Grundstein für den Beteiligungsprozess gelegt. Im Zuge der Entwicklung des Monopols für alle wird das Mikropol zum Testort und nachbarschaftlichen Planungsbüro. Über Formate, die sowohl auf Gespräche als auch auf aktives Handeln und Machen setzen, werden die Anforderungen an das Gelände herausgearbeitet und ein Raumprogramm für die noch offenen Flächen erstellt.

Ausblick
Das ehemalige Gelände der Bundesmonopolverwaltung
für Branntwein wird zu einem Ort, der die Landschaft der ungewöhnlichen, bunten, pulsierenden Orte Hamburgs erweitert und bereichert. Das Monopol für alle bietet die Chance, in Hamburg einen Ort entstehen zu lassen, der für den Umgang mit
innerstädtischen, ehemals industriegenutzten Grundstücken zeitgemäße Möglichkeiten aufzeigt. Hierfür ist nicht nur die
Zusammensetzung der Nutzungen, der Umgang mit dem Bestand und die Stärkung städtischer Bezüge relevant, sondern auch
der Prozess, in dem dieser Ort des Gemeinsamen entsteht. Das Projekt Monopol für alle ist ein Impuls, der von einer breiten Koalition von Akteur*innen aus Rothenburgsort heraus entwickelt und vertreten wird. Das ermöglicht es auf besondere Weise, Stadtentwicklungsprozesse demokratischer und gesellschaftlich integrativ zu machen und mehr Menschen in die Gestaltung ihres Lebensumfelds zu involvieren

Zweckerklärung


Das Gelände der ehemaligen Bundesmonopolverwaltung für Branntwein an der Schnittstelle zwischen Rothenburgsort, HafenCity und Veddel bietet die einzigartige Gelegenheit, Stadt und Stadtteil um einen identitätsstiftenden Ort für Arbeit, Soziales und Kultur zu bereichern. Das Monopol für alle wird zu einem belebten und einladenden Ort, an dem sich Menschen begegnen, die in der Umgebung leben, arbeiten oder unterwegs sind. Es wird zu einem Marktplatz der Ideen und zu einem Ort, an dem Neues entstehen kann. Der Standort am Übergang von Innenstadt und Hamburger Osten verbindet viele Linien der Stadtentwicklung Hamburgs. Seine Lage an zentralen Verkehrs-, Landschafts- und Grünachsen der Stadt, seine Nachbarschaft zu HafenCity, Veddel, Grasbrook und Bille-Stadtteilen und seine markante Architektur machen ihn zu einem inspirierenden Raum stadtteilübergreifender Begegnung, Information und Kooperation in sozialer, wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht. Mit dem Monopol für alle entsteht ein Ort des Austausches mit Perspektiven für den gesamten Hamburger Osten.Der weitgehende Erhalt der historischen Bestandsgebäude in neuer Nutzung bewahrt die Geschichte des Geländes und schreibt diese fort. Das Grundstück wird um Neu- und Ausbauten ergänzt, die dem Bedarf nach innerstädtischer, kreativer und vernetzter Produktion in einer Stadt der kurzen Wege Rechnung tragen und ein Ensemble aus kommerziellen, kulturellen und sozialen Nutzungen ermöglichen. Die hohe Nutzungsdichte und das Konzept der Querfinanzierung führen finanziell und inhaltlich ganz unterschiedlich ausgerichtete Akteur*innen zusammen. Indem kreative, kulturelle und soziale Nutzungen vor dem Verwertungsdruck dieser attraktiven Lage geschützt sind, entsteht auf einem Gelände der öffentlichen Hand eine urbane Vielfalt, die diesen besonderen Ort an den Elbbrücken als Ort der Offenheit, des Austauschs und der Überraschung etabliert.

Das Mikropol – unweit des Monopolgeländes – ist kein gewöhnlicher Ort der Nachbarschaft. Das Mikropol
ist ein freier und offener Raum in Hamburg Rothenburgsort, der von allen Nachbar*innen und Interessierten unentgeltlich genutzt werden kann. Gleichzeitig ist es aber auch ein Testort Nachbarschaftlicher Aushandlung. An den im Mikropol stattfindenden Nutzungen – die von Diskussionsveranstaltungen zum Thema Stadt, über Konzerte und Fotokurse bis hin zu einem Thaiboxkurs reichen – wird schon jetzt sichtbar, welcher Bedarf an Räumen für den Stadtteil besteht. Der Verein Mikropol e.V. versteht sich als Schnittstelle zwischen Stadt-
entwicklungsprozessen, den von diesen betroffenen Bewohner*innen und einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit diesen Prozessen. Auf dem Monopolgelände möchte der Verein seine Räumlichkeiten um ein Stadtteilbüro – mit niedrigschwelligen Caféangebot – erweitern und damit eine Schnittstelle zwischen Stadtteil, Stadt und Gelände bilden.



Der Druck des Konzeptes und das Material für die workshops wurde gefördert durch: